Samstag, 4. März 2023

earth and fire - s/t

 

earth and fire – s/t

CBS 1970

Nein – ich habe nicht „Wind“ im Bandnamen vergessen. Diese niederländische Band wurde bereits 1967 und damit zwei Jahre vor den Schmuse-Funkern aus den USA gegründet.

Für mich ist dieses Album sentimental behaftet: Es war die allererste LP meiner Sammlung. Zwar nicht selbst gekauft, sondern von einem Freund meiner Eltern geschenkt, aber sie führte mich in die Richtung Rock-Musik, nachdem ich nahezu ausschließlich mit Country-Musik aufgewachsen war. Ein Weg, der ein Jahr mit „Let´s see action“ von The Who endgültig zementiert wurde.

1970 kam die fünfköpfige Band erstmals für ein Album im Studio zusammen. Sicherlich hatte sie der Erfolg ihrer Landsleute Shocking Blue inspiriert, die sich ein Jahr zuvor mit „Venus“ auf Nummer Eins in die US-Charts einschrieben. So trat auch Earth and Fire mit einer Sängerin auf, während der Gitarrist Chris Koerts die Songs schrieb. Einen Song hatte ihnen noch ein früher Förderer mitgegeben – George Kooymans, auch bekannt als Bandleader von Golden Earring. Er steuerte „Seasons“ bei, das es als Single tatsächlich auf Platz 2 in den Niederlanden schaffte. Die Eigenkomposition „Ruby is the one“ schnitt mit Platz 4 aber kaum schlechter ab.

Die Musik ihres ersten Albums schwankt ein wenig zwischen spätem Psychedelic-Rock mit viel Hall in den Gitarrensoli und ausufernden Instrumental-Parts, harmonischem Folk-Rock mit akustischer Gitarre und Querflöte sowie straightem Rock unter Einbeziehung einer Orgel. Also irgendwo im Dreieck zwischen Jefferson Airplane, den dänischen Savage Rose und den frühen Doors. Das alles auf der Basis eines exzellenten Songwritings und einer abwechslungsreichen Instrumentierung. Manchmal, wie etwa bei „Ruby is the one“, rockt es aber auch richtig. Prägnant ist immer Sängerin Jerney Kaagman, die Mariska Veres von Shocking Blue locker die Stange halten konnte.

Später erwarb Earth and Fire ein Mellotron an und ging stark in Richtung Prog-Rock. 1979 schafften sie mit „Weekend“ tatsächlich einen späten Hit. Die Qualität ihres Debuts erreichten sie für mich aber nie mehr.

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