Montag, 14. März 2022

Pink Military - Do Animals Believe in God?

 

Pink Military – Do Animals Believe In God?

Eric´s / Virgin Records 1980

Dies ist das Album, das mich zu diesem Blog inspirierte: Niemand kennt es und doch beinhaltet es eine Sammlung scheuer Wunder und zerbrechlicher, tränennasser Schönheiten. Es ist Musik irgendwo zwischen Darkwave, Synth-Pop und den Young Marble Giants. Vielleicht mit der Fröhlichkeit der Tindersticks (Vorsicht Ironie) dargebracht.

Die ersten drei Lieder sind zum Herzzerreissen schön, erst „Wild West“ bricht mit seinem Tanzrhythmus die Magie. Zuvor nimmt einen Sängerin und Bandleaderin Jayne Casey mit in die Welten des hoffnungslosen Bedauerns, des Suizids und des Kindesmissbrauchs:

Sie eröffnet das Album mit den Zeilen:

Degenerated man
Degenerated man
Saw a man that once was me
No escaping, no escaping

und setzt fort mit:

Did you see the blood as it rushed from her vein?
Did you feel her heart break, feel her pain?
Did you see her looking at the empty bed?
Did you think of the things you should have said?

in “Did you see her”

Oder in “I cry”:

I cry, I cry, I cry, I cry
Hey little boy your body′s so soft so warm
Come with me my darling
You won’t know that you′ve ever been born

Casey singt all diese bitteren Zeilen aber völlig ohne Pathos, ohne Anklage, nur mit leichter Resignation. Die Musik zeichnet dazu auf „I cry“ mit Orgel, Klavier und Bassgitarre zarte Aquarellbilder.

Der mittlere Teil des Albums bietet dann gefälligen, dunklen und leicht experimentellen Synthie-Pop; erst der abschließende Titeltrack erreicht wieder die schwerelose Schönheit der ersten drei Tracks.

Jayne Casey gründete die Band 1980, als sie aus der Liverpooler New-Wave-Lokalgröße „Big in Japan“ ausstieg. Pink Military veröffentliche trotz der Unterstützung des allgegenwärtigen John Peel nur dieses Album, wandelte sich dann zur tanzbareren Pink Industry, ohne jemals wieder diese Größe zu erlangen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ambrosia - s/t

  Ambrosia – s/t 20 th  Century Records 1975 Prog-Rock hatte 1975 für mich – mit 16 Jahren – einen schweren Stand. The Who zeichneten „By Nu...