ATO/RCA Records 2004
Sein Vater war musizierender Gemeindearzt in Greenville, Texas, und im Nebenhaus wohnte Nils Lofgren. Immerhin Mitglied der „Rock´n ´Roll Hall Of Fame“ und fallweise in den Bands von Bruce Springsteen und Neil Young tätig. Der kleine Ben begann also bereits mit 7 Jahren, mit dem Vater Musik zu machen, und mit neun hatten sich bereits etliche eigene Kompositionen in seinem Repertoire angesammelt.
Mit seiner Band „Radish“ wurde er ab 1994 (13 Jahre alt!) kurz als „Baby-Nirvana“ gehandelt, bevor er das Silverchair-Schicksal vermied und sich auf Solo-Pfade begab. Das erste Album, bei dem er fast alle Instrumente selbst spielte, klang noch ziemlich nach Weezer und Evan Dando mit seinen Lemonheads tourte mit ihm.
Ben nahm sich Zeit für die nächsten Songs und spielte sie alle mit Band live im Studio ein. Keine Kopfhörer, keine Overdubs. Als Inspiration für „On my way“ nannte er die Beatles, Pavement und Sonic Youth. Da hat dazwischen schon einiges Platz. An die Violent Femmes und Ben Folds, mit dem er später touren sollte, fühlt man sich zeitweise auch erinnert. So changiert das Album stilistisch auch zwischen geradlinigem Slacker-Rock, Power-Pop und Klavierballaden. Allerdings ohne auseinander zu fallen, ohne Brüche zu provozieren. Es hört sich flüssig an, alles eingängige, ausgereifte Songs ohne Füller.
Es ist auch das Songwriting, das dieses Album weit über damals übliche Standards hob, es zu einem kleinen Juwel macht. „On my way“, „I need you back“, “Down” oder „My apartment“ sind echte Ohrwürmer. Textlich dreht sich das meiste um Beziehungen – wenn auch manchmal der Zugang überraschend ist: „Show me all the rules, girl, I just want to get them wrong.“
Vier weitere Alben sollten in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten noch folgen, doch keines wies mehr diese Dichte an exzellenten Songs und an unprätentiöser Frische auf. 2004 war er am zielsichersten „on his way“.
https://www.youtube.com/watch?v=AhP548sb0VI
https://youtu.be/AhP548sb0VI?t=7
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