Freitag, 20. Januar 2023

Flash Fearless versus the Zorg Women (Diverse)

 

Flash Fearless versus the Zorg Women Parts 5&6

Chrysalis 1975

Ein Album, zu einem Sci-Fi-Musical, das niemals aufgeführt wurde. Eine Story aus einem Comic-Book, wonach der Held Flash Fearless auf einem Matriarchat-Planeten strandet, auf dem die herrschenden Zorg-Frauen Männer normalerweise nach Entnahme einer Gen-Probe exekutieren. Klingt völlig obskur? Ja, ist es natürlich.

Aber es ist die Besetzungsliste, die einem die Freudentränen über die Wangen treibt. Die Gesangsparts in alphabetischer Reihenfolge: Die grandiose und stets unterschätzte Elkie Brooks, der dämonische Alice Cooper, der wundervoll knödelnde Jim Dandy (Black Oak Arkansas), der wandlungsfähige James Dewar (Robin Trower Band), der sich im Schatten von Daltrey und Townshend stets wohlfühlende John Entwistle und der große Rock-Shouter Frankie Miller. Die Gitarren bedient von Mick Grabham (Procol Harum) und Justin Hayward (Moody Blues), am Bass John Entwistle (The Who), an den Keyboards Eddie Jobson (Roxy Music, Jethro Tull), Chick Churchill (Ten Years After) und Nicky Hopkins, der von den Beatles über die Stones bis zu Cat Stevens überall mitspielte. Das Schlagzeug teilen sich schließlich Keith Moon, Bill Bruford (Yes, King Crimson), Carmine Appice (Vanilla Fudge, Rod Stewart) und Kenny Jones (The Faces, The Who). Fast die halbe „Rock and Roll Hall of Fame“ spielte auf diesem Album mit.

Klingt nach Namedropping? Ja, ist es natürlich auch, aber diese Leute beherrschten ihre Stimmen und Instrumente so meisterlich, dass damit allein eine hohe Qualität der Musik gesichert ist. Das Songwriting von Steve Hammond (Fat Mattress) und Dave Pierce (Petula Clark, k.d. lang, Bryan Adams) hielt nicht immer stand mit der Liste der Musiker. Aber alleine im Eröffnungssong, wenn sich Elkie Brooks Stimme über den Background-Chor Thunderthighs (die von „Walk on the wild side“) erhebt und John Entwistle seinen melodisch federnden Bass spielt, braucht man nicht viel von einem Song, um staunend zuhören zu können.

In „To the Chop“ gibt John “The Ox” Entwistle den klassischen Rock´n´Roll-Entertainer und Nicky Hopkins tobt sich am Piano aus. Und im letzten Song „Blast off“ setzt Jim Dandy sein mächtiges Organ so meisterlich ein, dass es Entwistle und Kenny Jones in der Rhythmusgruppe braucht, um ihn noch kurz am Boden zu halten. Und ganz am Ende, während Eddie Jobson die Reprise spielt, wundert man sich, wie ein Album mit dieser Liste an Mitwirkenden völlig unbeachtet bleiben konnte.

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